Sächsische Schweiz / Bad Schandau

DSC_0305[Beitrag enthält unbezahlte Werbung/Verlinkungen]
Anlässlich von Herrchens Geburtstag haben wir noch einmal Urlaub gemacht, diesmal ging es in die sächsische Schweiz zum Wandern. Die Ferienwohnung haben wir wieder einmal unkompliziert bei FeWo direkt gefunden. Die Ferienwohnung befand sich etwas außerhalb des Zentrums des Kurortes Bad Schandau (ca. 20 Gehminuten), durch eine Grünanlage ist dieses jedoch bequem zu erreichen. Die Ferienwohnung vermietet von Torsten Hauser ist mit allem Nötigen ausgestattet, wenn auch nicht alles auf dem neusten Stand ist. Dafür werden Bettwäsche und Handtücher bereit gestellt, WLAN ist ebenfalls vorhanden. Der Kontakt zum Vermieter war immer freundlich und unkompliziert und war als Ansprechpartner regelmäßig vor Ort. Leider hat Herr Hauser zuletzt mit der Unterbringung von Hunden nicht nur positive Erfahrungen gemacht, sodass er künftig Hunde nur noch auf Anfrage erlauben möchte. Wichtig ist ihm dabei, dass der Hund nicht im Bett schläft. Da das für uns im Urlaub jedoch dazu gehört und vor der Buchung so nicht explizit kommuniziert wurde (zu diesem Zeitpunkt waren Hunde noch uneingeschränkt willkommen),  haben wir eigene Bettwäsche genutzt.

DSC_0298Nach der Ankunft waren die Zweibeiner erst einmal einkaufen,  danach haben wir uns mit dem Ort vertraut gemacht und in der Touristeninformation ein paar Materialien zur Planung der nächsten Tage besorgt. Bad Schandau als Kurort erhebt eine Kurtaxe von 2€ pro Person und Nacht. Dafür kann man mit der Kurkarte einige Vorteile nutzen. So erhält man zum Beispiel in der Therme einen Rabatt und man kann die Fähre vom Stadtzentrum zum Bahnhof kostenlos nutzen. Außerdem haben die Geschäfte in dem Ort auch sonntags geöffnet.

Am Abend haben wir uns noch mit den Eltern von Herrchen getroffen und waren im Restaurant „Am Stadtpark“ essen. An der Tür stand „Hunde herzlich willkommen“ und das war dann auch so – kaum waren die Zweibeiner mit Getränken versorgt, wurde auch für mich eine Schale Wasser bereit gestellt. Da ich von der Anreise und den vielen neuen Eindrücken aber ganz schön erschöpft war, habe ich den restlichen Abend verpennt. Meinen Zweibeinern hat das Essen wohl aber sehr gut geschmeckt!

Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück los. Da wir noch ein paar Kleinigkeiten in der Drogerie besorgen mussten (unter anderem Kokosöl, weil mich gleich am ersten Tag eine Zecke bekrabbelt hat), sind wir nicht mit der Fähre auf die andere Seite von Bad Schandau, sondern zu Fuß. Das war nicht nur ein ganz schöner Umweg, sondern auch eine Strecke entlang einer befahrenen Straße. So hatten wir schon 5,5 Kilometer hinter uns, bevor die eigentliche Wanderroute startete. Geplant für diesen Tag war Tour 7 aus dem Buch FRED & OTTO unterwegs in der Sächsischen Schweiz und Dresden – Wanderführer für Hunde „Zwei auf einen Streich“. Kaum am eigentlichen Ausgangspunkt, dem Bahnhof Bad Schandau, gestartet und im Wald angekommen, ging es auch schon bergauf. Etwa 100 Höhenmeter auf einem Kilometer. 20190922_125153973_iOSEine ganz schöne Herausforderung für mich und meine Flachland-Zweibeiner. Danach ging es ein Stück entspannter, aber stetig bergauf weiter, bis wir schließlich den Papststein hinaufgewandert sind. Oben angekommen durften wir problemlos unsere Wasserflaschen in der Gaststätte auffüllen, auch ohne dort etwas zu kaufen. Da wir gutes Wetter hatten und Wochenende war, war es dort gut besucht. so haben wir nur kurz Rast gemacht und die Aussicht genossen, bevor es weiterging. Endlich ging es bergab. Leider ging es, nachdem wir an einem Parkplatz vorbei waren, direkt wieder bergauf den Gohrisch Stein hinauf. Da Frauchen die Route aus unserem Wanderführer etwas abkürzen wollte, ging es hier auch teilweise Metallleitern und -treppen hinauf – da musste Herrchen mich dann irgendwie hochtragen! 20190922_130604073_iOSOben angekommen wurden wir aber mit einer wirklich tollen Aussicht belohnt und haben die Zeit für ein paar schicke Fotos genutzt. 10 Kilometer waren wir bis hierhin gelaufen, weitere 5 Kilometer waren es nach Königstein, welche sich jedoch durch Wäldern und entlang an Feldern recht angenehm liefen (es ging ja auch nur noch bergab). Vom Bahnhof Königstein ging es dann mit der S-Bahn zurück nach Bad Schandau, natürlich vorbildlich mit Maulkorb wie es für den öffentlichen Nahverkehr vorgeschrieben ist. Auch auf der Fähre vom Bahnhof zum Zentrum von Bad Schandau gilt Maulkorbpflicht. Auf dem letzten Stück zurück zur Ferienwohnung taten Frauchen so die Füße weh, dass sie ohne Schuhe weitergelaufen ist. Der Grund dafür zeigte sich in der Ferienwohnung: offene Blasen! Naja, die Wanderschuhe waren jetzt ach nicht die hochwertigsten und wenn sie so eine Monstertour mit uns macht – selbst schuld! nach 5 Stunden Wanderung und 15 Kilometern bin ich in der Ferienwohnung direkt eingeschlafen.

Auch für den zweiten Tag hatte Frauchen ambitionierte Pläne, trotz ihrer Blasen an den Füßen, welche sie mit Blasenpflastern und Tape verarztet hatte. Mit der S-Bahn ging es wieder nach Königstein, die Festung sollte erklommen werden. Die Route hatte Frauchen wieder aus dem „Fred und Otto“-Wanderführer: Tour 5 – königliche Aussichten. Kaum waren wir vom Bahnhof zur Kirche gewandert, ging es einen kleinen schmalen Weg steil bergauf – 150 Höhenmeter auf einem Kilometer. Da haben wir alle schon ganz schön gepustet. Dann ging es noch ein Stück durch den Wald, bevor wir nach 2,5 Kilometer Wanderung die Festung erreicht hatten. Für die Erkundung der Festung zahlen Erwachsene in der Hauptsaison 12€ pro Person. Hunde dürfen mitkommen, aber nicht mit in die Ausstellungen. Hier könnten sich die Zweibeiner dann eben abwechseln. Kaum hatten wir die Festung betreten, habe ich mir wie wild am Fuß geleckt und bin auf dem Po herumgerutscht. Schnell hatten die Zweibeiner die Ursache entdeckt: Ich war auf eine Wespe getreten. Schöner Mist sag ich euch, das tat vielleicht weh! Gegen Bienenstiche bin ich allergisch, das mussten wir auf unschöne Weise schon einmal feststellen.20190923_130526549_iOS Da wir nicht wussten, wie es sich mit Wespenstichen verhält, habe ich zur Sicherheit eine Tablette Prednisolon bekommen. Das haben wir mal vom Tierarzt für solche Notfälle bekommen. Die Wespe (bzw. die Reste) hat Herrchen dann mit der Pinzette herausgezogen und wir haben die Pfote mit einem Eiswürfel aus dem Restaurant gekühlt. Ich war ganz tapfer und nach etwa einer halben Stunde ging es mir langsam wieder besser. Gut, dass wir das erste-Hilfe-Set mit der Tablette dabei hatten! Immer im Blick wie es mir geht, haben wir dann weiter die Festung erkundet. Etwa 1,5 Stunden haben wir auf der Festung verbracht (ohne die Ausstellungen). Danach ging es wieder durch den Wald zurück zum Bahnhof Königstein und von dort mit der S-Bahn zurück nach Bad Schandau. Am Ende des Tages hatten wir wieder etwa 8 Kilometer hinter uns!

Am dritten Tag waren wir schon ganz schön erschöpft und wollten es mal ruhiger angehen lassen. Also sind wir den Pfotenabdrücken, welche vom Nationalpark-Zentrum durch Bad Schandau führen, gefolgt und haben dann 50 Meter Höhe mit dem historischen Personenaufzug überwunden und standen dann vor einem Luchsgehege und haben sogar einen gesehen. Von dort ging es zurück zum Stadtpark. Mit der Kirnitzschtalbahn (vorbildlich mit Maulkorb selbstverständlich) ging es dann zum Lichtenhainer Wasserfall. Der war jedoch recht enttäuschend. Hinter einer Gaststätte gelegen plätscherte etwas Wasser die Felsen hinunter. Als wir ankamen, hatte sich bereits eine Menschengruppe dort versammelt. Kurz darauf ertönte dramatische Musik, dann rauschte kurze Zeit etwas mehr Wasser die Felsen herunter, bis es wieder nur plätscherte. Dieses „Spektakel“ spielt sich dort wohl alle 30 Minuten ab, wenn die Schleuse geöffnet wird. Wenn ihr mich fragt, erinnert das etwas an eine Toilettenspülung. Enttäuscht von dem Wasserfall und auch vom Wetter etwas im Stich gelassen, haben wir den restlichen Tag eingekuschelt in der Ferienwohnung verbracht.

Tag vier haben die Zweibeiner voll und ganz der Erholung ihrer müden Knochen genutzt und waren in der Toskana Therme in Bad Schandau, natürlich ohne mich. Ich habe die Zeit genutzt, um mich in der Ferienwohnung mal so richtig auszuschlafen. Denn Urlaub sollte ja auch etwas Erholung bringen.

Am fünften Tag wurde dann wieder gewandert. Mit der S-Bahn ging es wieder nach Königstein, dann noch mit der Fähre auf die andere Seite der Elbe nach Halbestadt. Alles ganz bequem mit einer Familientageskarte für die Zweibeiner und einer Fahrrad-Tageskarte für mich im VVO (Verkehrsverbund Oberelbe). Wieder haben wir uns an einer Route aus dem „Fred und Otto“-Wanderführer orientiert: Tour 22 – ein Tafelberg für Fortgeschrittene. Direkt zu Beginn der Route ging es wieder steil bergauf. Weil im Wanderführer vom Südaufstieg abgeraten wurde, haben wir also den Nordaufstieg bestritten. Auch hier waren einige Metalltreppen zu überwinden, da hat Herrchen mich lieber getragen. Wenn man es langsam angehen lässt und der Hund solche Metalltreppen vielleicht schon gewohnt ist, sollten sie aber machbar sein. Obe20190926_112035895_iOSn auf dem Lilienstein wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt! Frauchen war das alles nicht so ganz geheuer, denn sie hat etwas Höhenangst. Auch beim Abstieg hatte sie es nicht immer leicht, wenn es neben und unter den Metalltreppen 5 Meter in die Tiefe ging, aber sie hat es gemeistert. Zurück ging es dann noch durch den Wald und schließlich am Elberadweg entlang. Im Wanderführer wurde vor freilaufenden Nutztieren und Hunden gewarnt und so war es dann auch. DSC_0388Während rechts von uns Hühner frei liefen, kam von links schon eine Berner Sennenhündin auf uns zugestürmt. Die war ganz freundlich, aber ich bin ja manchmal zu fremden Hunden etwas giftig, gerade wenn sie so stürmisch sind. E ging aber alles gut und wir haben uns sogar kurz beschnüffelt. Am Zaun war noch ein kleinerer Hund, der mich angebellt hat. Der zum Hof gehörige Mann war etwa 100 Meter weiter und hat dort mit einer Sichel gearbeitet. Er hat zwar versucht, die Hünding zu sich zu rufen, aber ich war einfach viel interessanter. Nach der Aufregung zum Abschluss ging es dann wieder mit der Fähre zurück zum Bahnhof Königstein und von dort mit der S-Bahn nach Bad Schandau. Am Ende des Tages waren wir wieder über 10 Kilometer gewandert.

DSC_0403An unserem letzten Urlaubstag hat uns dann leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich wollten wir von Bad Schandau nach Schmilka wandern und uns die Schrammsteine ansehen, aber das ist bustäblich ins Wasser gefallen. Auch die Schiffrundfahrt „Schrammsteinfahrt“, welche immer freitags und samstag angeboten wird, haben wir leider nicht mehr gemacht. Also haben wir den Urlaub ganz faul in der Ferienwohnung eingekuschelt ausklingen lassen.

Zum Schluss möchte ich euch noch eine kleine Liste zusammenstellen, was wir im Urlaub alles für mich dabei hatten und was sich als wirklich nützlich erwiesen hat:

  • Hundedecke für unterwegs und/oder die Ferienwohnung20190920_122304799_iOS
  • Futter- und Wassernapf
  • Hundefutter
  • Leckerli
  • Leine
  • Halsband
  • Geschirr
  • Hundemarke mit Handynummer
  • Gassibeutel mit Kotbeuteln
  • Joggingleine für Wanderungen – so hat der Hund etwas mehr Bewegungsfreiheit
  • Maulkorb
  • Heimtierausweis
  • Erste-Hilfe-Set (Verbandsmaterial, Pinzette, Notfallmedikamente, Pfotenbalsam)
  • Trinkflasche für unterwegs
  • ggf. Hundemantel

Fazit

Die sächsische Schweiz ist für wanderfreudige Hunde und Zweibeiner auf jeden Fall einen Besuch wert! Dabei sollten allerdings Hauptreisezeiten eher vermieden werden, da es hier sonst an den Hotspots schnell überlaufen ist und das zusätzlichen Stress für den Hund bedeuten kann. Wir sind nur (hunde-)freundlichen Menschen begegnet und oftmals ist es kein Problem, den Hund überall hin mitzunehmen. Allerdings sollte man sich auf die Wanderungen mit Hunde gut vorbereiten: neben der richtigen Ausstattung sollte auch geprüft werden, ob die Routen auch für Hunde geeignet sind und wo Hunde vielleicht nicht erwünscht sind.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar